September 10

8 Workshop-Methoden, die dir helfen, deine Teilnehmer zu motivieren!

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Dieser Blogartikel gibt dir einen kurzen und kompakten Überblick über Methoden, die du

  • zu Beginn als Warm-Up
  • in der kreativen Arbeitsphase und
  • zur Lösungsfindung einsetzen kannst

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Bei einem Workshop gibt es immer ein zentrales Thema, welches von den Teilnehmern unter Anleitung eines Moderators im Team oder Kleingruppen bearbeitet wird.

Aber WIE? Die Auswahl an Methoden ist riesig.

Hier einige Methoden, die sich bestens bewährt haben, um die Teilnehmer motiviert zur Ideengenerierung zu öffnen…

Für das Warm-Up

​1. Skalierungsfragen

Geeignet für: dynamische und kreative Gruppen, gute Akzeptanz auch in konservativen Gruppen

Skalierungsfragen sind Fragen, deren Antwort eine Zahl haben ist. Beispielsweise von 1 bis 10, wobei 10 der beste Wert ist. Diese Fragen eigenen sich besonders gut für den Einstieg in das Thema, also nach der Begrüßungsrunde.

Rund wird die ganze Sache, wenn du die gleichen Fragen am Ende der Veranstaltung noch einmal fragst. Warum? Das zeigt dir den Fortschritt deiner Teilnehmer und deines Workshops.

Beispielfragen:

1. Wie gut geht es euch heute?

​2. Wie motiviert bist du im Hinblick auf das Thema?

3. Wie zufrieden bist du mit dem Produkt?


2. 3-2-1-Methode

Geeignet für: dynamische und kreative Gruppen, gute Akzeptanz auch in konservativen Gruppen

Die 3-2-1-Methode ist gut zum Kennenlernen der Workshop-Teilnehmer und wird sehr gern in der Anfangsphase eingesetzt. Bei dieser Methode wird immer wieder Bezug auf die Ergebnisse genommen.

So funktioniert´s:​

Schreibe auf einem Plakat gut lesbar drei Punkte, für die die Teilnehmer Informationen geben sollen. Die Teilnehmer schreiben Ihre Antworten auf Post-Its und heften diese an das Plakat bzw. an die Tafel.

Ein Beispiel:

3 Stärken, die ich im Hinblick auf das Thema habe

​2 Schwächen, die ich optimieren möchte

​1en Wunsch, den Ich habe (für den Workshop)

​Materialien: Plakat, Stifte, Post-Its​                  

Die Themenbearbeitung – mal kreativ, mal strukturiert – oder beides!

3. ABC- Methode

Geeignet für: dynamische und kreative Gruppen

Diese Methode eignet sich sehr gut als Feedback-Methode in der Evaluierungsphase einer Idee.

Die Buchstaben des Alphabets werden in vertikaler Richtung auf ein Plakat geschrieben. Daneben befindet sich eine längere Spalte für die Anmerkungen, die die Teilnehmer zurufen werden. Die Buchstaben sollen dabei den Impuls geben.

Die Anmerkungen fangen demnach dann mit A… , B…. C…. an.

Es soll möglichst zu jedem Buchstaben eine Anmerkung gefunden werden. Es werden alle Anmerkungen aufgeschrieben und der Moderator nimmt sofort oder wenn die Session beendet ist zu den Anmerkungen Stellung.

Ein Beispiel:

A: Angebote verbessern, Analysezeiten verbessern

B: Berater (von extern) hinzuziehen, Budgetvorgaben einhalten, ….

C: Coole Mitarbeiterkultur schaffen

D: ….

E: ….  Usw.

Materialien: Plakat, Stifte

4. Brainstorming

Geeignet für: dynamische und kreative Gruppen

Das Brainstorming lebt durch Zuruf. Allerdings wird hier überhaupt nicht auf Rationalität geachtet. Das Brainstorming richtet sich an das Unbewusste und funktioniert über weitläufige Assoziationen zum Thema.

Ein Beispielthema: „Was fällt euch ein zum Thema Auto? Ruft mir einfach alles zu, was euch einfällt, einfach alles, was euch in den Sinn kommt!“

Dann muss der Moderator möglichst schnell und ohne Diskussion und langes Nachfragen alle Antworten auf das Plakat schreiben.

Oft sind einzelne Wort oder Stichworte völlig ausreichend. Wichtig bei dieser Kreativitätsmethode sind Tempo, Dynamik und die gelöste Stimmung.

Beim Brainstorming kannst du das komplette kreative Potential deiner Gruppe wecken und es dafür nutzen, Ideen und Vorschläge zu etwas Neuem zu entwickeln.

Der Nutzen:

  1. Das Team lernt das ganze Assoziationsfeld zu einem bestimmten Thema, einem bestimmten Produkt oder Methode kennen
  2. Ihr seid der Realität vom Kunden ein Stück näher
  3. Die Gefühle zu diesem bestimmten Thema werden spür- und sichtbar
  4. auch Widersprüche können sichtbar werden
  5. Es kommt zu neuen und originellen Verknüpfungen.

Materialien: Plakat oder am besten Flipchart, Stifte, eventuell Laptop und Beamer (kommt drauf an, auf welchem Medium du schneller schreiben kannst)

5. Mindmap

Geeignet für: dynamische und kreative Gruppen

​Quelle: Mindmapping Software mindjet. www.mindjet.de

Die Mindmap ist wohl eine der bekanntesten Kreativitätsmethodiken überhaupt.

Mit einer Mindmap kannst du Ideen sammeln, einen Überblick über ein komplexes Thema bekommen, Neues andenken und planen oder zum Beispiel auch Zusammenhänge deutlich machen.

Ein Vorteil ist, dass hier das gesamte Team aktiviert wird. Es können sich alle aktiv beteiligen.

Ein Nachteil ist, dass grade konservative Gruppen eher reserviert bis ablehnend auf diese Methode reagieren können. Die Mindmap ist sozusagen das Brainstorming schon strukturiert 🙂

Für eine Mindmap braucht es nicht viel. Die Mindmap lebt von der Masse und der Kreativität deines Teams. Der Workshop-Initiator müsste eigentlich nur eine ansprechende Arbeitsfrage entwerfen und diese auf eine Pinnwand schreiben - dann geht es schon los.

​Bei dieser Kreative-Methode steht eher die Quantität im Vordergrund. Unterkategorien werden entsprechend gekennzeichnet. Dies wird im Team gemeinsam besprochen. Sind genügend Punkte gesammelt worden, wählt der Moderator gemeinsam mit dem Team besonders interessante oder vielversprechende Vorschläge aus.

Gut zu wissen:

Für dieses Verfahren wird eine lockere und angstfreie Atmosphäre benötigt, in der auch gescherzt und geflachst werden kann. Dies ist besonders hilfreich für die Ideenfindung.

Der Nutzen:

  1. Bei dieser Technik bist du völlig frei
  2. Die Gruppe kann ihre Gedanken auch völlig frei schweifen lassen
  3. Das Modell ist einerseits total flexibel und trotzdem strukturiert
  4. Du hast eine gute Übersicht über die Alternativen
  5. Die Mindmap kann immer beliebig erweitert werden indem man neue Äste angebaut
  6. Dadurch dass einfach alles notiert wird, können neuen Assoziationen entstehen
  7. Vorteil: du hast einfach eine Unmenge an Ideen.

​Mein Tipp:

Der Übertrag der Mindmap auf der Tafel oder Pinnwand kann ganz schön mühsam sein. Es gibt PC Software zur Erstellung von Mindmaps. Damit kannst du trotzdem in der Gruppe arbeiten und wenn du den Beamer anschließt hast du direkt die perfekte Visualisierung (z.B. www.mindjet.de, www.mindmeister.com).

Materialien: Plakat, Pinnwand, Stifte, Karten oder alternativ Laptop (inkl. der Mindmap-Software) und Beamer

6. Themeninseln

Geeignet für: dynamische und kreative Gruppen, gute Akzeptanz auch in konservativen Gruppen (Ähnlichkeit zu einem World-Cafe, wo auch auf einem High-Level Fragen beantwortet werden).

Bei dieser Methodik werden verschiedene Themenbereiche aufgegriffen. Der Moderator notiert drei (oder mehr) offene Fragen auf Moderationswolken und legt diese auf dem Boden verteilt im Raum aus.

Die Teilnehmer suchen sich eine Frage aus, die sie bearbeiten wollen und stellen sich zu der entsprechenden Karten, wodurch kleine Gruppen entstehen.

In diesen kleinen Gruppen wird die Frage auf der Wolke diskutiert und bearbeitet. Die Teilnehmer sollten dafür ca. 15 bis 30 Minuten Zeit haben.

Die Ergebnisse werden dann auf einem Plakat festgehalten und im Anschluss stellt jede Gruppe ihr Ergebnis den anderen vor.

Der Vorteil ist, dass die Teilnehmer eine noch höhere Motivation an den Tag legen, da sie sich ein Thema frei aussuchen können. Außerdem können in kürzester Zeit mehrere Themen bearbeitet werden.

Materialien: Plakat, Stifte, Moderationswolken

7. Einzelarbeit

Geeignet für: konservative Gruppen, denn du schaffst eine regulierte Atmosphäre; demnach auch für kreative Gruppen zeitweise geeignet

Einzelarbeit kannst du eigentlich immer und zu jeder Zeit anwenden. Dieses Verfahren ist zwar ungewöhnlich bei einer großen Gruppe, aber es hilft, die Ideen und Wahrnehmungen des Einzelnen zu benennen. Das heißt, du stärkst die Selbstverantwortung jedes einzelnen Teammitgliedes.

Die eigenen Interessen, Vorstellungen und Ideen können wahrgenommen werden. Mit der Einzelarbeit kann aber auch die Dynamik aus einer (zu) heftigen Diskussionen heraus genommen werden.​

Da der Moderator die die Einzelarbeit an verschiedenen Stellen seiner Moderation einbauen kann, verschafft diese Methode sehr viel Flexibilität.

Das Workshop-Team kann für sich arbeiten, nachdem der Moderator in das Thema eingeführt hat oder bevor die Gruppe zusammen diskutiert. Zur Auswertung eines Prozesses oder Projektes, kann diese eher weniger kreative Methode wunderbar eingesetzt werden.

Es ist ein viel und universell einsetzbares Element. Dabei sind Notizen (auf Handouts) essentiell.

Der Nutzen:

  1. Du stärkst die Selbstverantwortung des Einzelnen und den Zugang zum Thema
  2. Schüchternen und eher introvertierten Menschen fällt es nach einer Einzelarbeit leichter sich und ihre Vorstellungen der Gruppe mitzuteilen

Materialien: Plakat oder Flipchart mit der Aufgabenstellung, Stifte, kleine Zettel oder Blöcke

Priorisierung der Lösungen und Entscheidung

8. Matrix als Entscheidungshilfe

Geeignet für: dynamische und kreative Gruppen, gute Akzeptanz auch in konservativen Gruppen

Die Matrix ist ein transparentes Verfahren zur Vorauswahl und Bewertung verschiedener Alternativen, die systematisch geprüft werden können.

Hierbei wird eine Tabelle mit den zur Auswahl stehenden Alternativen in der waagerechten Spalte erstellt. Senkrecht auf der linken Seite werden die Kriterien eingetragen, die das Team zur Bewertung der Alternativen heranziehen möchte. Dabei können den Kriterien auch noch unterschiedlich starke Gewichtungen gegeben werden.

Nun bewerten die Teilnehmer die Lösungen nach den Kriterien und der Moderator überträgt diese Bewertungen mit der entsprechenden Punktzahl in die Tabelle. Anschließend werden die Punkte zusammengezählt.

Das heißt jetzt nicht unbedingt, dass die Alternativen mit der höchsten Punktzahl ausgewählt werden müssen, sondern vielmehr gibt die Matrix einen Überblick über die Favoriten. Dies regt die Diskussion im Team an. Denn die Realität ist immer komplexer als eine Tabelle.

Der Nutzen:

  1. Das Team wird gezwungen, sich auf Kriterien zu einigen
  2. Gute Übersicht über die Alternativen mit einer Vielzahl von Bewertungskriterien
  3. Du hast direkt eine Dokumentation
  4. Versachlichung der Diskussion (weniger emotional)

Materialien: Pinnwand, Stifte und Klebepunkte oder Laptop und Beamer

​Mein Tipp

​Wenn du bei der Bearbeitung merkst, dass sich nicht all Teilnehmer gleich einbringen, kann auch zwischen verschiedenen Techniken gewechselt werden.

Wenn du möchtest, dass auch Heinz Herbert aus der Personalabteilung einen Beitrag leistet, teilst du vor dem nächsten Arbeitsschritt kleine Kärtchen aus, auf die Jeder (jawohl Jeder) ein Wort schreiben soll.

Die Karten werden dann reihum gezeigt und die Anmerkungen werden auf ein Plakat geschrieben. Dann haben ALLE einen kleinen Beitrag geleistet.

​Eins meiner Fokusthemen ist neben der Anwendung der Innovations-Methoden TRIZ und Design Thinking die Konzipierung und Durchführung von Innovations-Workshops. Hier findest du einen ausführichen Artikel, wie du den perfekten Innovations-Workshop erstellst und worauf du dabei achten musst.

About the author 

Maike Blankartz

Maike ist The Blue Swan.
Ihre Leidenschaft gilt den Innovationsmethoden Design Thinking und TRIZ. TRIZ bedeutet die Theorie der erfinderischen Problemlösung.
Ihr ausgeprägtes Interesse für die Welt der Innovationen machte Sie mit Ihrem Anschluss als TRIZ Expert 2018 offiziell.

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